Über uns
Wer wir sind
Wir bringen bei unseren Tagungen nicht nur Menschen zusammen, sondern auch die psychologischen Wissenschaften mit den Religionswissenschaften, der Philosophie und der Theologie. Wir möchten Ihnen ein tiefes Verständnis dafür vermitteln wie der Mensch gebaut ist und was sein Leben gelingen lässt.
Renommierte
Vortragende
Unsere Netzwerke machen es möglich, dass wir Ihnen bei jeder Tagung die renommiertesten Referenten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet präsentieren können.
Unterschiedliche Blickwinkel
Die Themen unserer Tagungen werden stets aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Die interdisziplinäre und interreligiöse Beleuchtung ermöglicht Ihnen eine tiefe Einsicht.
Verständliche
Kommunikation
Obwohl die Tagungen in erster Linie als Fortbildung konzipiert sind, bemühen wir uns um eine leicht verständliche Sprache. Die Zahl der Teilnehmer ohne berufliches Fortbildungsinteresse wächst stetig.
Das institut
Das Institut für „Ressourcen in Psychiatrie und Psychotherapie“ ist aus der 2007 in Graz gestarteten Kongressreihe „Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie“ hervorgegangen und dessen Rechtsnachfolger. Die Gründer sind der Psychiater Raphael M. Bonelli, der Psychotherapeut Walter Pieringer und der Theologe Bernd Oberndorfer. Der Sitz des Institutes ist Wien.
Die Beziehung zwischen Religion und den psychologischen Wissenschaften ist traditionell schwierig und häufig von gegenseitigem Misstrauen und Unverständnis geprägt. Auf dem Gebiet der Psychotherapie scheint der Umgang mit Religion eines der großen Tabus zu sein und umgekehrt gibt es auch von Seiten der Religionswissenschaften mitunter negative Vorurteile in Bezug auf die Angebote und Erkenntnisse der Psychiatrie bzw. Psychologie und Psychotherapie. Zusätzlich scheint auch nicht immer eindeutig abgegrenzt zu sein, was der jeweils eigene Auftrag bzw. Forschungsgegenstand ist, woraus gelegentlich eine Art Konkurrenzdenken resultieren kann.
In diesem Spannungsfeld ist es das Hauptziel des Institutes, Psychiater, Psychotherapeuten und Psychologen in ein direktes Gespräch mit Religionswissenschaftlern, Philosophen und Theologen zu bringen. Es geht darum, den Faktor Religiosität in Zusammenhang mit der menschlichen Psyche aus wissenschaftlicher Sicht zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf dem allgemeinen psychologischen Phänomen der Religiosität – unabhängig von konkreten Glaubenskonzepten – und dessen Einbindung in die Psychotherapie. Die Arbeit des Instituts ist daher interdisziplinär und interreligiös angelegt und wurde von Beginn an von Menschen unterschiedlichster spiritueller und weltanschaulicher Überzeugungen mitgestaltet (katholische, evangelische, orthodoxe und freikirchliche Christen, Juden, Buddhisten, Muslimen, Bahai, Agnostiker, Atheisten und Naturreligionen).
Die Notwendigkeit und Aktualität eines solchen Diskurses wurde in den vergangenen Jahren durch das anhaltende Interesse an den regelmäßig durchgeführten Kongressen, Fachtagungen und wissenschaftlichen Veranstaltungen bestätigt. Diese bieten eine Plattform für offene Diskussionen und daraus folgendem fruchtbarem Austausch über Themen, die für beide Disziplinen von Relevanz sind. Wissenschaftliche Fundierung und respektvoller Umgang mit den Überzeugungen der Diskurspartner sollen schließlich zu besserem gegenseitigem Verständnis und Unterstützung mit den jeweils eigenen Ressourcen führen.
Positionierung
Das RPP-Institut hat keine bestimmte religiöse oder weltanschauliche Ausrichtung und verwehrt sich gegen jegliche Vereinnahmung oder vereinfachende Schubladierung.
Das RPP-Institut unterstützt vollinhaltlich den psychotherapeutischen Berufskodex, insofern die persönliche Weltanschauung des Psychotherapeuten nicht aktiv und steuernd in den Behandlungsprozess einfließen darf. Dazu gehören sowohl religiöse wie auch anti-religiöse Überzeugungen des Therapeuten. Der therapeutischen Verantwortung angesichts der besonderen Abhängigkeitssituation ist vom Therapeuten immer Rechnung zu tragen.
In diesem Zusammenhang hält der österreichische Berufskodex (Punkt III. 9., S. 7-8) fest: „jeglicher Missbrauch dieses Vertrauensverhältnisses und der im Psychotherapieverlauf bestehenden, vorübergehend vielleicht sogar verstärkten Abhängigkeit des Patienten vom Psychotherapeuten stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen die ethischen Verpflichtungen der Angehörigen des psychotherapeutischen Berufes dar; Missbrauch liegt dann vor, wenn Psychotherapeuten ihren psychotherapeutischen Aufgaben gegenüber den Patienten untreu werden, um ihre persönlichen Interessen, insbesondere sexueller, wirtschaftlicher, sozialer, emotionaler, politischer oder religiöser Natur zu befriedigen; daraus ergibt sich auch die Verpflichtung der Therapeuten, dementsprechend alle Verstrickungen mit den Patienten zu meiden.“ Das RPP-Institut teilt diese Einschätzung.
Die neue evindenzbasierte Forschung zeigt den wissenschaftlichen Zusammenhang des psychologischen Faktors „Religiosität“ (vergleichbar mit dem psychologischen Faktor „Empathie“) mit der psychischen Gesundheit – unabhängig von religiösen Inhalten¹. Diesen aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen soll Rechnung getragen werden: In den vom RPP-Institut organisierten psychotherapeutischen Fort- und Weiterbildungen geht es allein um die Ressource „Religiosität“, nicht um irgendwelche religiöse Inhalte (das wäre „Religion“). Keinesfalls werden religiöse Heilslehren, esoterische Inhalte oder spirituelle Rituale angeboten. Das Springer-Lehrbuch „Psychotherapie und Spiritualität: Mit existenziellen Konflikten und Transzendenzfragen professionell umgehen“ (2014) fasst die inhaltlich abstinente therapeutische Haltung gut zusammen: Religion soll weder paternalistisch als Krankheit („kollektive Zwangsneurose“) abgewertet noch zum Allheilmittel stilisiert werden: Religiosität kann für manche Patienten eine wertvolle Ressource sein – und für andere eben nicht.
Bei Einhaltung der notwendigen weltanschaulichen und religiösen Abstinenz ist aber das Grundwissen über die häufigsten, bei den Klienten anzutreffenden religiösen Überzeugungen für Therapeuten wichtig, um Ressourcen bei den Patienten ebenso wahrnehmen zu können wie Störungen. Dies ist von Bedeutung, um – wenn angebracht – im Vorstellungs- und sprachlichen Rahmen von Klienten intervenieren zu können ohne deren religiöse Gefühle und Vorstellungen zu verletzen.
¹ siehe: Bonelli RM, Koenig HG. Mental disorders, religion and spirituality 1990 to 2010: a systematic evidence-based review. J Relig Health. 2013;52:657-73.