Ruinieren Sie nicht Ihr Glück!

  • Redaktion
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Es gibt mehrere Faktoren, die zum Glück beitragen. Wohlstand und körperliche Fitness können zum Glück beisteuern. Aber am Ende sind sie nicht ausschlaggebend. Der Schlüssel, der zum wahren Glück führt, liegt weder im Geld noch in den Genen.

Geld und Glück

Eine berühmte Studie, die 1996 an der University of Minnesota durchgeführt wurde, zeigte, wie Glück und Geld zusammenhängen. Sie kam zu diesem überraschenden Schluss: Wenn eine Person einen Millionen-Dollar-Lottogewinn landet, dann kehrt sie innerhalb von zwei Jahren genau auf das Niveau der (Un)-Zufriedenheit zurück, das sie vor dem Gewinn hatte. Das empfundene Glück hängt also nicht direkt von der finanziellen Situation bzw. äußeren Gütern ab.

Gene und Glück

Psychologen diskutieren zwei gegensätzliche Erklärungen, wie Menschen glücklich werden. Auf der einen Seite steht die Set-Point-Theorie des Glücks. Diese besagt, dass Glück und Zufriedenheit bis zu 50% genetisch bedingt seien. Glück sei demnach eine veranlagte Grundstimmung und kann durch eigene Bemühungen kaum verändert werden. Melancholie etwa kann durchaus temperamentbedingt sein. Man kann es sich nicht aussuchen. Man kommt also entweder als Nörgler oder als Frohnatur auf die Welt.

Auf der anderen Seite steht die These der Selbststeuerung. Heute weiß man, dass der Mensch nicht nur durch seine Gene bestimmt wird. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass der Mensch aus drei Schichten aufgebaut ist: (1) das genetisch bedingte Temperament, (2) die anerzogene Persönlichkeit, und (3) der Charakter, also was der Mensch aus sich selbst macht. Wie der griechische Philosoph Aristoteles bereits erkannte: Jeder Mensch kann an seinen „seelischen Gütern“, d. h. seinem Charakter, arbeiten.

Die Sterbebett-Frage

Die entscheidende Frage, die man sich stellen muss, um seine innere Freiheit zu aktivieren und sein Leben aktiv zu gestalten, ist die sogenannte Sterbebett-Frage. Auf was für ein Leben möchte ich eines Tages zurückblicken? Wo will ich eigentlich hin? Und was für ein Mensch möchte ich sein? Die geistige Fähigkeit, bewusst Lebensziele zu setzen, unterscheidet den Menschen vom Tier.

Wenige würden auf dem Sterbebett dem Arzt sagen, sie hätten gerne mehr Geld verdient. Plötzlich kommen die wahren Werte zum Vorschein. Was von kurzfristigem Glanz ist, zählt plötzlich nicht mehr. Was Menschen im Angesicht des Todes viel mehr in den Vordergrund heben, sind Beziehungen. Typisch sind die reumütigen „Hätte ich…“-Aussagen. „Hätte ich mich doch mit meinem Vater versöhnt.“ Oder: „Hätte ich diese Affäre doch nicht begonnen und mich scheiden lassen.“ Oder: „Hätte ich doch mehr gebetet und mich um mein Seelenheil gekümmert.“ Oder: „Hätte ich mich bloß mehr um meine Kinder bemüht.“

Geld, Ruhm und Macht – die „banale Trias“ wie sie Viktor Frankl nannte – verführen den Menschen. Sie führen ihn vorbei an den Werten und Beziehungen, die wirklich zählen.

Ein Glücksschmied werden

Die gute Nachricht: Jedem Menschen ist es prinzipiell möglich, Glückseligkeit zu erlangen. Glückseligkeit bezeichnet eigentlich ein religiöses Wort. Es beschreibt das ewige Glück, das uns im Himmel erwartet. Nicht nur in Aristoteles‘ Philosophie, sondern auch in vielen großen religiösen Traditionen ist es das gute Leben, das zur Glückseligkeit führt. Die Botschaft ist also klar: Du bist deines eigenen Glückes Schmied. Und wenn dir dein Leben gelingt, dann wird es dir gut gehen.

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Bildquellen
Tom Joseph, https://unsplash.com/de/fotos/grauer-skelettschlussel-Q27HmRKdHPQ
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